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UNTER BILDUNGSPARTNERN GIBT’S NUR GEWINNER

Die vielen zufriedenen Gesichter auf der Abschusspräsentation des Projekts „Smart Home in der Schule“ am letzten Schultag vor den Sommerferien zeigen eines ganz deutlich: Die neu ins Leben gerufene Kooperation zwischen der Otto-Rommel-Realschule und der Firma Elektro Breitling war ein voller Erfolg.

Für eine Schülerin und sieben Schüler der Klasse acht, die sich für den Wahlpflichtbereich Technik entschieden hatten und angesichts der großen Nachfrage entsprechendes Losglück bei der Platzvergabe hatten, hieß es im vergangenen Schuljahr an 15 Dienstagnachmittagen: auf ins Ausbildungszentrum der Firma Elektro Breitling! Jeweils zwei Stunden lang bekamen die interessierten Achtklässler Einblicke in die Elektrotechnik – und zwar nicht nur in der Theorie, sondern nach ausführlicher Sicherheitsbelehrung auch in der Praxis. Unter den fachkundigen Augen von Ausbildungsleiter Ralf Englert und Physiklehrer Jörg Fuchs ging die praktische Umsetzung weit über das Verkabeln einfacher Schaltungen hinaus: Mittels speziell für die Kooperation angefertigter Schaltkästen lernte die Jugendlichen nicht nur theoretisch die Funktionsweise eines modernen smarten Zuhauses mit vernetzter Haustechnik und Haushaltsgeräten kennen, sondern wendeten das Gelernte auch direkt beim Programmieren verschiedener Smart Home Systeme an.

Im Endergebnis hatten sich die einzelnen Schaltboxen in ein vernetztes Domizil verwandelt mit Flur, Küche, und weiteren Räumen wie Ess-, Schlaf- und Wohnzimmer. Über die Vielzahl der Funktionen und möglicher smarter Bedienelemente staunten Eltern und Geschwister nicht schlecht – und darüber, mit welcher Geduld die Jugendlichen das neu erworbene Wissen weitergaben: Auch zwei Stunden nach Veranstaltungsbeginn gaben sie noch Auskunft darüber, wie smarte Lichtschalter funktionieren oder wie Jalousie- und Beleuchtungseinstellungen mithilfe einer Sprachsteuerung eingestellt werden können – je nachdem, ob Putzen oder Schlafen angesagt ist. Tablett und Smartphone-App waren dabei gefragt, aber auch der name der digitalen Befehlsempfängerin „Alexa“ erklang des Öfteren. „Cool“ und „toll“ lautete das positive Fazit der Jugendlichen, die insbesondere die Praxis „richtig klasse“ fanden. Markus Schneider Breitling-Azubi für Informations- und Telekommunikationstechnik im ersten Lehrjahr ebenfalls als Betreuer ins Projekt eingebunden, beschrieb die Schüler als „echt interessiert“. Auch Ralf Englert und Jörg Fuchs waren voll des Lobes für Disziplin, Motivation und Engagement der Achtklässler. Diese erhielten als Lohn zum Abschluss gleich zwei Zertifikate – eines von der Schule und eines vom Unternehmen.

Kooperation wird fortgesetzt – auch an der Gemeindeschule Weil
Unterm Strich, so sind sich Schulleiter Christian Metzger und Elektro Breitling Geschäftsführer Jörg Veit einig, sei das Projekt eine „Win-Win-Situaton“ für alle Beteiligten: Das Holzgerlingen Elektrotechnik-Unternehmen, das viel in die Ausbildung des eigenen Mitarbeiter Nachwuchses investiert, hatte sie die Möglichkeit erste Kontakte zu möglichen zukünftigen Auszubildenden herzustellen. Und für die Realschule ist so eine Bildungspartnerschaft, bei dem Wissen in Theorie und Praxis über den Bildungsplan hinaus vermittelt wird, ein großes Plus. Angesichts des Trends zu immer mehr Abiturienten, die im Anschluss ein Studium aufzunehmen, sei dies der richtige Weg, um die Realschule zu stärken und gegenzusteuern. Denn, so sagen die Macher unisono: „Wir brauchen Facharbeiter“.

Nachdem die Erfahrungen bei der Erstauflage so positiv ausgefallen sind, steht bereits fest, dass „Smart Home in der Schule“ keine Eintagsfliege blieben wird: Im ersten Halbjahr des Schuljahres 2018/19 werden acht Achtklässler der Gemeinschaftsschule Weil im Schönbuch die Gelegenheit haben, Einblicke in das intelligent vernetzte Zuhause zu bekommen. Im zweiten Halbjahr sind dann wieder acht Otto-Rommel-Realschüler an der Reihe. Darüber hinaus haben die Initiatoren außerdem vor, auch andere Schulleitungen und Firmen für diese besondere Form der Partnerschaft zu begeistern.

Text: Käthe Ruess